Von Lourdes nach Gavarnie ist es nicht weit, aber die Serpentinen durch die Pyrenäen ziehen sich. In Gavarnie haben wir auf dem öffentlichen Stellplatz für 8 Euro übernachtet. Wir sind von dort aus zu Fuß zum Cirque der Gavarnie gewandert, einem Naturschutzgebiet mit den höchsten Wasserfällen Frankreichs, an der Grenze zu Spanien.
Bis dahin sind es knapp 6 km, die teils steil bergauf über Stock und Stein führen. Wir haben Hedda in die „Kraxe“ gepackt und den ganzen Weg getragen. Für Wanderfreunde sind die Pyrenäen ein schönes Gebiet, im Winter kann man hier auch Ski fahren.
Wir haben nach 3 Wochen die Atlantikküste verlassen und beginnen nun mit der Pyrenäen-Etappe. Erste Station ist der berühmte Wallfahrtsort Lourdes. Auf dem gemütlichen Campingplatz La Foret bleiben wir 2 Nächte bis Mittwoch. Der Campingplatz liegt 20 Minuten zu Fuß von der Lourdes-Grotte entfernt. Etwas außerhalb und oberhalb des Städtchens im Wald, wie der Name schon sagt. Es gibt einen Streichelzoo mit Gänsen, Hühnern, einem Schwein und 2 Mini-Shetties. Dazu einen Spielplatz, Hüpfburg und einen kleinen Pool, von dessen Terrasse aus man einen herrlichen Blick hinunter ins Tal genießt.
Blick von der Poolterrasse hinunter ins Tal
Idylle mit Schwein und Ponies
Am Montagnachmittag sind wir dann zur Pilgerstätte „gepilgert“. Dafür, daß nichts los war, die Busparkplätze waren nur spärlich belegt, war doch eine Menge los. In der Schlange zur Grotte haben wir nur 15 Minuten angestanden. Ich will nicht wissen, was hier für ein Trubel herrscht, wenn Hochsaison oder ein Feiertag ist. Überall sieht man Kranke und Gebrechliche, die von Schwestern in Rollstühlen zur Grotte gefahren werden, um sich Heilung zu erbeten. Das Quellwasser kann man sich an diversen Wasserhähnen abzapfen. Es werden auch Kerzen zum Verkauf angeboten, von 3 Euro bis 500 (!) Euro ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Hedda spielt auf dem heiligen Rasen 🙂
Das ist nur ein kleiner Teil der Kerzen, die dort angezündet werden.
Eigentlich wollten wir das Wochenende in Biarritz verbringen, doch Macron, Merkel und Co. hatten die selbe Idee. Die Stadt war wegen des G7 Gipfels für Touristen gesperrt. An der Zahlstation auf der Autobahn kurz vor Biarritz wurden wir dann auch von einem deutschen Polizisten angehalten, der nach unserem Reiseziel fragte. Wir haben dann auf dem Campingplatz Itsas Mendi in Saints Jean de Luz übernachtet, ca 20 km südlich von Biarritz. Der Campingplatz ist groß und vermietet überwiegend Ferienhäuser. Es gibt aber auch ein paar Wohnmobil-Stellplätze, die aber sehr eng sind. Auch der Platz für die Schmutzwasserentsorgung liegt am Hang in einer Kurve und ist für größere Wohnmobile einfach nicht nutzbar.
Zum Strand sind es 400 Meter. Dort gibt es ein paar nette Strandlokale mit einer schönen Aussicht auf die Küste.
Aussicht von der Strandbar
Der Campingplatz verfügt außerdem über 2 Schwimmbäder. Da wir nach 3 Wochen keinen Strand mehr sehen können und der Sand sich überall festsetzt, sind wir zur Abwechslung ins Schwimmbad gegangen.
Unsere nächste Station führte uns in Richtung Bordeaux. Als wir gegen Mittag von unserem Stellplatz losgefahren sind, da wussten wir noch nicht, wo wir abends landen würden. Die Campingplätze, die wir uns im Internet rausgesucht hatten, waren entweder belegt oder deren Buchungssystem hatte nicht funktioniert. Schließlich hat Daniela doch noch einen Platz gefunden, der sollte allerdings 135 Euro für 2 Nächte kosten! Glücklicherweise fanden wir 6 km vor dem überteuerten Campingplatz noch eine Anlage, die zur Flower-Camping Gruppe gehörte, mit der wir in Batz-sur-Mer bereits gute Erfahrungen gemacht hatten. Die Anlage „Canadienne“ in Arės hatte noch einen Stellplatz mit Strom für 79 Euro für 2 Tage. Die Waschschräume waren die saubersten, die wir bisher gesehen hatten. Es gab einen Pool mit separatem Kinderbecken, einen Spielplatz und kostenlose Kinderbetreuung. Des weiteren bot der Platz ein gemütliches Restaurant mit kleiner Speisekarte. Der Ort an sich ist nicht sehr spektakulär. Ein Ausflug zum Strand zum Bassin d’Arcachon erwies sich als enttäuschend. Es war nichts los, selbst das Meer war weg und die Boote lagen auf dem Trockenen. Wenigstens konnten wir dann im Pinienwäldchen am Strand einen Nachmittagsschlaf halten. Um Planungssicherheit zu haben, buchten wir am Abend unsere nächsten beiden Stationen: Biarritz und Lourdes
Ein Schläfchen im Pinienwäldchen
Unser Stellplatz direkt neben dem Kinderspielplatz
Nach 3 Tagen chillen am Strand wird es nun Zeit, daß wir weiter Richtung Süden fahren. Da die Strecke bis Bordeaux zu weit für eine Tagesreise mit Baby ist, machen wir für 1 Nacht Zwischenstation in La Tranche-sur-Mer. Auf dem Parking du Stade haben wir für 8 Euro eine gute und günstige Bleibe gefunden. Wir hatten sogar noch Zeit für einen kurzen Ausflug zum Strand, der nur 10 Minuten mit dem Rad entfernt ist.
Jetzt sind wir mit dem Blog fast wieder aktuell. Am Sonntag ging unsere Reise weiter in die südliche Bretagne nach Batz-sur-Mer auf den Campingplatz „Les Paludiers“. Hier bleiben wir bis Mittwoch. Die Anlage ist modern und kinderfreundlich. Es gibt 2 Pools, davon einen überdachten Pool, der aber bei dem herrlichen Wetter am Nachmittag fast leer ist. Des weiteren bietet die Anlage ein kleines Restaurant mit leckerer Pizza, einen Spielplatz, Hüpfburg, die obligatorischen Boule-Plätze sowie über das Areal verteilt 3 Sanitärräume mit separaten Kabinen für Babies. Morgens gibt es frische Baguettes und Croissants in der Bäckerei. Der Campingplatz liegt nur 100 Meter vom langen Sandstrand entfernt, der weitläufig und sehr schön ist. Wir haben uns bei unserer Ankunft am Sonntagnachmittag noch 2 Stunden Sonne am Strand gegönnt, ehe wir dann erschöpft ins Bett gefallen sind.
Am Montagmorgen sind wir mit dem Rad an der Küste entlang nach Le Croisic gefahren. Ein kleines Hafenstädtchen mit alten Häusern und netten Restaurants und Geschäften und nicht so überlaufen.
Wir sind erst knapp 2 Wochen unterwegs, erleben aber so viel, das ich mit dem Blog gar nicht mehr hinterher komme. Am Samstag sind wir nach St. Malo gefahren, einer alten Korsaren-Hochburg. Da wir mit dem Wohnmobil nicht „Intra Muros“ fahren durften, parkten wir etwas außerhalb und gingen den Weg bis innerhalb der Stadtmauern zu Fuß. Da das Wetter mitspielte, ließen wir Hedda am Strand toben, bevor wir einen Bummel durch die Stadt machten.
Danach war die kleine Strandkrabbe trotz Matschhose pitschnass und musste erst einmal umgezogen werden.
Saint Brieuc selbst ist keine besonders schöne Stadt. Wir blieben trotzdem 4 Nächte um von hier aus 2 Tagesausflüge zu unternehmen. Der erste führte uns an die „Küste der Liebe“, genauer gesagt nach Plougrescant. Dort stellten wir unser Wohnmobil auf einem Parkplatz hinter der Schule ab und fuhren mit den Rädern weiter bis zum Küsten-Wanderweg. Hedda wurde in die „Kraxe“ gepackt und ich habe sie dann entlang von Felsen, die aus dem Meer ragten, Hortensienhecken und Bäumen, wie aus einem Fantasyfilm, entlang getragen bis zum „Haus zwischen den Felsen“
Wir hätten auch mit dem Wohnmobil bis kurz vor das Haus fahren können, aber dann hätten wir die tolle Wanderung nicht gemacht.
Eigentlich wollten wir Mt. Saint Michel schon am Dienstag besuchen. Da ich aber in der Nacht mit Übelkeit zu kämpfen hatte, haben wir den Tag auf dem Campingplatz verbracht. Es gab ein kleines überdachtes Schwimmbad mit Rutsche und einem separaten Babybecken.
Am Mittwoch haben wir dann unseren Ausflug nachgeholt. Mont Saint Michel ist zu Fuß, mit Shuttlebus oder dem Fahrrad zu erreichen. Wir entschieden uns für letzteres, was die beste Wahl war: Vor den Bussen bildeten sich lange Schlangen und die Strecke zu Fuß war mit Hedda doch etwas zu weit. Zumal wir auch keinen Kinderwagen durch die engen Gassen und steilen Treppen schieben wollten, obwohl einige das tatsächlich probiert haben und ihre Probleme hatten. Stattdessen liessen wir die Räder vor den Toren stehen und nahmen Hedda in das Tragetuch.
Oben auf dem Berg angekommen konnten wir die lange Schlange vor der Kasse umgehen, da wir die Tickets für den Eintritt in die Abtei bereits auf unserem Campingplatz gekauft hatten. Mont Saint Michel ist wie eine Mischung aus Phantasialand und Königsmund aus Game of Thrones. Bei Flut von Wasser umgeben und durch hohe Mauern gesichert, konnte man das Kloster früher nur bei Ebbe betreten. Es gibt zahlreiche Restaurants, Souvenirläden, ein Hotel, eine Post, Gendarmerie, Bank etc. Eine kleine Stadt, über der die ehemalige Benediktinerabtei ragt. Sehr eindrucksvoll aber leider auch sehr touristisch.
Nach unserer Nacht am Phale d’Antifer haben wir am Morgen noch eine kurze Wanderung hinunter zum Strand unternommen. Die Treppen hinunter waren so steil wie die Klippen, aber es hat sich gelohnt.
Bevor wir zu unserem nächsten Ziel nach Mont Saint Michel aufbrachen, wollten wir noch einmal unser Glück in Étretat versuchen. Vielleicht war dort am Montagmorgen weniger los. Tatsächlich fanden wir um 10:30 noch einen Parkplatz nur 15 Gehminuten von der Promenade entfernt. Aber dieser war um 11 Uhr auch bis auf den letzten Platz belegt. An der Promenade hatten wir kurz Zeit für ein paar Fotos, einen Kaffee und einen Crepes, bevor wir von einem Platzregen überrascht wurden.
Über Le Havre sind wir dann weitergefahren Richtung Mont Saint Michel. Den Campingplatz „Les pommiers“,den ich vorab im Internet gebucht hatte, erreichten wir gegen 18 Uhr.
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