Heute wartet ein ganz besonderer Tag auf uns: Am Morgen nehmen wir das Frühstück ausnahmsweise nicht am Pool ein, sondern werden zu einem „Bush Breakfast“ gefahren. An einem idyllischen Fleckchen in der Nähe, gleich neben einem Fluss (eher ein Bach), haben die fleißigen Helfer einen Platz hergerichtet, an dem uns das Frühstück serviert wird. Wir sitzen auf unseren Campingstühlen, den „enamel mug“ (Emaille-Becher) mit Kaffee in der Hand und genießen die Aussicht in die Natur. Auf dem Gaskocher wird unterdessen ein „English Breakfast“ vorbereitet. Die Kinder spielen am Bach und bauen einen Damm.

Buschfrühstück am Bach

Das Highlight ist aber das Boma Dinner am Abend. Kat, unsere Gastgeberin, backt mit den Kindern zusammen Pizza, malt und spielt mit ihnen, während ihr Mann Ott uns zu einem ganz besonderen Platz fährt. Nur 10 Minuten Fahrtzeit von der Lodge befindet sich ein ehemaliges Wasserreservoir, das zu einem idyllischen Grillplatz umgebaut wurde. Keine Elektrizität, nur das Lagerfeuer, der Holzgrill und die Öllampen erhellen das Areal. Ich bin nicht der große Romantiker und benutze das Wort nur ungern: Aber dieser Platz ist so romantisch, dass man es nicht in Worte fassen kann. Während wir um das Lagerfeuer sitzen, wahlweise mit einem Glas Wein oder einer Flasche Bier in der Hand, bereitet Ott das Essen auf dem Grill vor. Es gibt Wasserbock (Waterbok). Ott erklärt uns, dass viele den Waterbock verschmähen, dabei kommt es nur darauf an, wie das Fleisch pariert wird (jetzt wird es etwas weniger romantisch): Die Tiere sondern durch Drüsen eine Art Öl ab, das das Fell imprägniert und vor Wasser schützt. Kommt dieses Sekret mit dem Fleisch in Verbindung, ist es ungenießbar. Passt man bei der Schlachtung darauf auf, dass dies nicht passiert, ist das Fleisch eines der besten Antilopen. Vorher gibt es aber eine unheimlich leckere Tomatensuppe, der Clou: Sie ist nicht nur mit Salz und Pfeffer gewürzt, sondern auch mit Kokosraspeln. Kannte ich in der Konstellation noch nicht, aber das ist unheimlich lecker.

Boma Dinner

Zum Wasserbock, der auf dem Holzgrill zur Perfektion gegrillt wurde, gesellt sich eine unverschämt leckere Pilzsoße. Das Geheimnis: Ein guter Schuss Captain Morgan Rum…oder auch zwei. Nebenbei lernen wir, dass in Deutschland „gegrillt“ in der Schweiz aber „grilliert“ wird. Hört sich gleich viel edler an, aber ich denke, ich werde diesen Begriff in meinen Wortschatz übernehmen.

Wie wir so gemütlich bei gutem Essen in romantischer Atmosphäre unter freiem Sternenhimmel im afrikanischen Busch sitzen, kommen wir ins Gespräch. Und Ott erzählt uns von sich, seinem Land und seinen spannenden Abenteuern, die er bisher erlebt hat (auf die ich aber aus Gründen der Diskretion hier nicht näher eingehen werde). Diese Lagerfeuer-Geschichten sind genau das, was die Atmosphäre auf ein perfektes Level gehoben hat. Sogar der Hauskater „Ginger“ kommt vorbei und leistet uns Gesellschaft. Besser hätte der Abend nicht sein können. 

Gegen 22 Uhr fährt unser Buschtaxi uns zurück zur Unterkunft. Kat hat unsere Mädchen ins Bett gebracht und bei ihnen am Bett gewartet bis wir zurück waren. Da sie selbst 3 Mädchen hat und auch ganz gut Deutsch spricht, war das überhaupt kein Problem. Abschließend kann ich nur sagen: Es war ein perfekter Abend!