Wir fahren heute weiter nach Graaf Reinet zum Glen Harry Game Reserve. Entlang der knapp 300 km auf der R75 machen wir einen Zwischenstopp in Jansenville in The Ark Farmstall. Das Anwesen, auf dem wir die nächsten 4 Nächte verbringen werden, ist weit weg von der nächsten Stadt, sehr weit weg. Als wir von der R61 abbiegen auf eine Schotterstraße, sagt unser Navi: Noch 20 km! Wir öffnen das Gate zum 10.000 Hektar großen Anwesen und fahren und fahren und fahren. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein sowie durch 4 Flussbette, mit und ohne Wasser. Jetzt war mir auch klar, warum die Unterkunft mich vorher kontaktiert und sich nach unserem Fahrzeugtyp erkundigt hatte. Nach einer knappen Stunde Fahrt kommen wir an der „Rezeption“ an, wo uns Shelley, unser Host, uns bereits freudig erwartet. Sie bittet uns, ihr mit dem Auto zu unserer Lodge zu folgen, es sind „nur“ noch 4 km bis dorthin. Wir hatten schon befürchtet, über diese Piste, die es mit der Camel-Trophy aufnehmen kann, jedes mal von unserer Lodge die 4 km zurück zur Rezeption fahren zu müssen, um dort zu Essen, in den Pool zu springen oder mit der Safari zu starten. Aber dem war zum Glück nicht so. Die Rezeption entpuppte sich als reines Verwaltungsgebäude mit umliegenden Werkstätten für die Instandhaltung sowie den Unterkünften der Mitarbeiter.

Das Glen Harry Game Reserve ist sehr exklusiv, es bietet nur 5 Unterkünfte an, von denen eine, das Pepper Tree Cottage, für Selbstversorger gedacht ist. Die anderen 4 Häuser liegen fußläufig zur Hauptlodge mit Infinity Pool, Bar, Braai, Kamin und Essbereich. Es sind bei voller Belegung etwa nur 8-10 Personen dort untergebracht. Heute sind es nur wir 4 sowie ein Pärchen, das sich aber gerade auf einem Game Drive befand. 

Wir hatten 2 Chalets gebucht und waren positiv überrascht, als wir ein kostenloses Upgrade bekamen. Das „Klippy“ hatte nämlich einen eigenen Pool und war fast doppelt so groß wie die anderen 3 Häuser.

Mein erster Drohnenflug – Das Haus mit Pool ist unser „Klippy“

Nach Ankunft bekamen wir erstmal einen „Light Lunch“ am Pool serviert. Das „light“ kann man getrost streichen, es war ein vollständiges Mittagessen sowie ein Zitronencremekuchen als Nachtisch. Essen und Getränke sind all inclusive. Shelley meinte, wir sollen uns wie zuhause fühlen und uns einfach selbst bedienen. „You´re more than welcome to help yourself„. Aber das war eigentlich gar nicht nötig, denn die meiste Zeit war immer Jemand da, den man ansprechen konnte.

Am Abend kamen Kerstin und Markus, ein Pärchen aus Dortmund, von ihrer Safari zurück und wir genossen zusammen mit unseren beiden Gastgebern Shelley und Stian ein tolles Abendessen am Lagerfeuer. Sehr lecker war die Butternut-Kürbissuppe mit Creme Fraiche und Croutons, gewürzt mit ordentlich Pfeffer, die uns, Safari Style, in einem Emaille-Becher serviert wurde. Überall waren Laternen und Kerzen angezündet, da es vorübergehend keinen Strom gab. Load Shedding hat halt auch seine Vorteile.