Touw River Waterfall

Von unserem befreundeten Pärchen aus Essen hatten wir den Tipp bekommen, es mal mit einer Kanufahrt auf dem Touw River bei Wilderness zu versuchen. Der Anbieter Eden Adventures liegt etwa 1 Autostunde westlich von Knysna, Richtung George, entfernt. Wir kamen gegen 11 Uhr dort an und zahlten für 2 Erwachsene und 2 Kinder 550 Rand für ein Double Canoe (halber Tag). Zusätzlich muss man noch den Eintritt in den Nationalpark Wilderness entrichten, in dem man sich befindet, das sind nochmal 580 Rand für uns Vier. Wir bekamen ein Familienkanu zugewiesen, in dem wir entgegen meiner ersten Befürchtung doch alle genug Platz hatten, inklusive Gepäck. Es gibt 3 verschiedene Routen, die man fahren kann. Wir entschieden uns für die Route zum Wasserfall. Diese wurde uns auch als familienfreundlich empfohlen. Mit dem Kanu braucht man etwa 40 – 60 Minuten flussaufwärts, um bis zur Anlegestelle zu gelangen. Der Weg führt vorbei an einem sehr idyllischen und gut gepflegten Campingplatz, von dem aus auch einige Camper die Gelegenheit zum Schwimmen im Fluss nutzten. Das Wasser war angenehm warm und ist auch nicht besonders tief, 1 Meter bis 1,50 Meter vielleicht. Das Wasser ist zwar klar, schimmert aber rötlich aufgrund des Gesteinsbodens. Von der Anlegestelle aus führt ein etwa 3 Kilometer langer, aber größtenteils mit Holzplanken gut ausgebauter Wanderweg bis zum Touw River Wasserfall. Ab dort ist es aber nicht mehr familienfreundlich sondern es wird abenteuerlich. Der Weg endet etwa auf halber Höhe des Wasserfalls. Man kann sich entscheiden, von hier entweder die Felsen nach unten zu klettern oder nach oben…oder gar nicht. Nachdem ich die ersten beiden Varianten ausprobiert hatte, entschieden wir uns dafür, kein unnötiges Risiko einzugehen. Den Weg zum oberen Teil des Wasserfalls hatte ich nur knapp ohne Absturz geschafft, zurück bin ich wie die meisten anderen auf dem Hosenboden gerutscht, in der Hoffnung nicht zu viel Fahrt aufzunehmen und am nächsten Felsen zu zerschellen. Meinen Versuch, an den unteren Teil des Wasserfalls zu gelangen, musste ich nach halber Strecke aufgeben, nachdem mein linker Schuh in eine Felsspalte gefallen war. Den Weg zurück zum Kanu habe ich dann barfuß zurückgelegt. Und nach insgesamt 6 Kilometer Paddeln und 6 Kilometer wandern waren nicht nur die Kinder sondern auch wir Erwachsene ziemlich k.o. Greta ist auf der Rückfahrt sogar im Kanu eingeschlafen, so müde war sie. Die Tour ist auf jeden Fall ein guter Tipp, für Personen mit Kindern unter 3 Jahren jedoch nicht zu empfehlen. Mit etwas Geduld kann man hier auch gute Schmetterlings- und Vogelbeobachtungen machen. So konnten wir etwa vom Wasser aus einen Eisvogel (Kingfisher) aus nächster Nähe beobachten.

Ab hier geht´s zu Fuß weiter

Ach ja, auf dem Hinweg hatte ich endlich meine erste Polizeikontrolle. Entlang der N2 wird ständig kontrolliert und es war für mich nur eine Frage der Zeit, wann ich einmal dran bin. Es war eine allgemeine Verkehrskontrolle und nachdem mein (gottseidank neuer und internationaler) Führerschein überprüft wurde, konnte ich weiterfahren. Mit meinem alten, rosa „Lappen“ hätte ich wahrscheinlich schon bei der Mietwagenfirma Schwierigkeiten bekommen.

Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder zurück an unserem Ausgangspunkt. Ganz spontan und eher zufällig entdeckten wir auf der Rückfahrt nach Knysna den Mosaic Farmers Market in Sedgefield. Ähnlich dem Farmers Market, den wir am Freitagabend in Knysna besucht hatten, wurden auch hier verschiedene internationale Gerichte sowie Wein und Flaschenbier zu moderaten Preisen verkauft. Sogar die Ein-Mann-Band von Freitag war dieselbe. Wir holten uns Bobotie (ein südafrikanischer Hackbraten, der aber ursprünglich aus Indonesien stammt), Schawarma (das eigentlich arabisch ist, aber den Südafrikanern als griechisches Gericht verkauft wird) sowie einen Curryeintopf, der laut Daniela der beste war, den sie je gegessen hatte. Der frittierte Halloumi-Käse war eigentlich für die Kinder gedacht, stattdessen haben sie Bobotie gegessen, das ab heute neben Würstchen, Fritten und „einfach nur Nudeln mit Butter“ zu ihren Favoriten zählt. Und natürlich gab es auch hier einen sehr schönen Spielplatz auf dem die Kinder toben bzw. klettern konnten.